10.09.13

die Spinner von der Buchmesse


So ziemlich jeder hat schon-einmal einen gesehen. Sie sind schrill und bunt. Sind meist schon von weitem zu hören und treten fast immer in Gruppen auf. Im Frühjahr in Leipzig, im Spätsommer in Kassel, aber auch außerhalb der Saison sind sie anzutreffen.

Ich spreche von Cosplayern. Für jene unter euch, welche den Begriff zum ersten Mal lesen: Wikipedia bezeichnet es als japanischen Verkleidungstrend, bei welchem Personen aus Anime, Manga, Videospielen und Filmen sowohl optisch, als auch charakteristisch kopiert werden. Mehrere Male im Jahr treffen sie sich bei größeren Veranstaltungen wie der Leipziger Buchmesse, der GamesCom in Köln, oder bei eigens für die Anime/Manga-Fangemeinde stattfindenden Messen wie der Connichi in Kassel. Alles ist erlaubt. Von Frauen die Männer darstellen, Männern in Frauenkleidern, bis hin zum Physiklehrer im Engelskostüm: alles schon dagewesen.
Im Jahr 2004 startete ich, mit einer guten Freundin, auf der Frankfurter Buchmesse mein Debüt auf dem Cosplay-Parkett. Damals noch in dem umfunktionierten Hochzeitskleid meiner Mutter. Vor 4 Jahren trug ich mein letztes Cosplay. Somit komme ich auf 5 Jahre, 24 Cosplays und 10 mehr oder minder große Veranstaltungen.

Doch was ist es, was so fasziniert an den bunten Fantasygeschöpfen?
So ziemlich jeder von uns hat schon-einmal davon geträumt jemand anderes zu sein. Anders auszusehen, einer anderen Personengruppe anzugehören oder eine andere Persönlichkeit zu besitzen. Aber nicht nur das. Plötzlich ist man eine Kriegerin für Gerechtigkeit oder hat einen Puschelschwanz und Hasenohren. Für mich lag die Faszination des Cosplayens darin, mit jedem neuen Cosplay eine neue Seite von mir ausleben zu können, inmitten von zig Anderen die nicht damit beschäftigt waren sich darüber auszulassen, was mit mir nicht stimmen könnte, weil sie genau mit der selben Prozedur beschäftigt waren.
Schwarze Schafe, welche sich zum Beispiel über die Unausgereiftheit mancher Cosplays lustig machen, oder Neider, welche den begabteren Näherinnen unter den Cosplayern ihr Talent missgönnen, gibt es wie in jeder anderen Community auch hier. Nimmt man sich da allerdings raus, ist es ein spaßiges Hobby, welches viele, auch von meinen damaligen Kumpaninnen, auch über das Teenager-alter betreiben.  


Seid ihr schonmal Cosplayern begegnet, habt euch mit ihnen Unterhalten, oder wart sogar selbst einer? Wie steht ihr den Leuten gegenüber? Mich würde eure Meinung zum Thema sehr interessieren!



4 Kommentare:

  1. Cosplayer habe ich immer auf den von mir besuchten Buchmessen gesehen. Sehr lustige Gestalten. Ich mag Cosplay, wenns richtig gut gemacht ist. Solche Treffen sind sicherlich toll, wobei ich das niemals außerhalb dieser Treffen tragen würde. Ich will mir in den nächsten Jahren Tokio ansehen und mir selber einen Eindruck verschaffen.

    Das linke, obere Bild ist ja echt richtig toll. Du solltest öfter so grinsen :3

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    1. Ich kann auf Kommando leider garnicht grinsen ;) Da hatte der Fotograf nen Glückstreffer gelandet.
      Ich war auch nie der Mensch dafür, das Ganze außerhalb der Treffen zu zelebrieren. Nach Japan wollte ich auch schon lange. Aber ich rate dir dich nicht nur auf Tokio zu beschränken: wenn du dich auch etwas für die Kultur interessierst darfst du Kyoto nicht auslassen :)
      Liebe Grüße

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    2. Ich bin ziemlich sicher, dass das jeder Mensch kann. Grinsen macht glücklich.

      Danke für die Tipps. Toller Blog. Mach weiter.

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    3. Kein Problem mein Lieber. Japan ist auf jeden Fall ein ganz anderes Pflaster als Rom ;-)

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